Verhütungsmethoden

Es gibt heutzutage die Möglichkeit, mit vielen unterschiedlichen Methoden zu verhüten. Die Auswahl des passenden Verhütungsmittels sollte individuell auf die persönlichen Bedürfnisse der Frau abgestimmt werden.


Die meisten Mädchen und Frauen legen bei der Entscheidung Wert auf hohe Sicherheit und gute Verträglichkeit.


Wie sicher eine bestimmte Methode der Empfängnisverhütung ist, wird im Pearl-Index angegeben. Dieser sagt aus, wie viele Frauen von 100 Frauen trotz Verhütung schwanger werden. Je niedriger der Pearl-Index ist, desto sicherer ist die Methode. Die Pille ist in Deutschland das beliebteste und sicherste rückgängig zu machende Verhütungsmittel.


Die Hormone (Östrogene und Gestagene) unterdrücken die Eireifung im Eierstock und verhindern den Eisprung. Sie lassen den Schleim im Muttermund dickflüssiger werden, so dass keine Spermien den Muttermund durchdringen können. Außerdem verhindern sie den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut

Die meisten Pillenpräparate sind Mikropillen. Sie enthalten eine Kombination aus einem Östrogen (Ethinylestradiol) und einem Gestagen. Im Gegensatz dazu enhalten die Minipillen nur den Wirkstoff Gestagen. (Kosten :zwischen 15 und 20 € )Bei den Mikropillen unterscheidet man:


Einphasenpräparate:


In jeder Tablette ist die gleiche Menge Hormon enthalten. Bei dieser Pille kann die Reihenfolge der Tabletten ohne Folgen vertauscht werden oder man kann auch die Blutung ganz unkompliziert verschieben. Der Pearl-Index von Mikropillen liegt bei korrekter Anwendung zwischen 0,1 und 0,9. Wird die Einnahme der Pille einmal versäumt, so kann sie innerhalb von 12 Stunden nachgeholt werden.

Zwei- und Drei-Phasenpräparate:

Die Hormondosierung ist in den Tabletten unterschiedlich, deshalb muss die genaue Reihenfolge beibehalten werden. Die Verträglichkeit dieser Präparate ist besser, jedoch steigt die Wahrscheinlichkeit der ungewollten Schwangerschaft auf Grund der Einnahmeproblematik.


Minipillen enthalten nur ein Gestagen. Der Eisprung findet weiterhin statt, aber der Schleimpfropf am Gebärmutterhals wird verändert, ebenso wie der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Die Minipille muss auf die Stunde genau eingenommen werden. Der Pearl-Index beträgt 0,5 bis 4.

In der Stillzeit wird die Minipille empfohlen, da nur ein sehr geringer Anteil der Gestagene in die Muttermilch übergehen. Östrogene sind in der Stillzeit nicht sinnvoll, weil diese Hormone beim Säugling unerwünschte Veränderungen hervorrufen würden.

Weitere hormonelle Verhütungsmethoden sind:

Die Drei–Monatsspritze (enthält nur Gestagen) Pearl- Index 0,2-1.4
Die Gabe erfolgt in einen großen Muskel alle drei Monate. Von dort aus wird der Wirkstoff gleichmäßig in das Blut abgegeben.Kosten: 30 €

Verhütungsstäbchen (für 3 Jahre; enthält nur Gestagen) Pearl- Index 0,1
Das Stäbchen wir in lokaler Betäubung in das Unterhautfettgewebes der Innenseite des Oberarmes eingebracht. Dort wird der Wirkstoff freigesetzt. Bei starken Nebenwirkungen oder nach Ablauf der 3 Jahre wird es in lokaler Betäubung wieder entfernt.
Kosten:( ca 400 € mit Einlage)
Vaginalring (enthält Östrogen und Gestagen)
Der Ring wird selbst eingesetzt, vergleichbar einer Tamponeinlage und verbleibt 21 Tage in der Scheide. Nach der Entfernung setzt eine Hormonentzugsblutung ein. Pearl-Index 0,4-0,6
Kosten:(3 Stück 37 €)

Hormonpflaster

Der Wirkstoff befindet sich in einem durchsichtigen Pflaster, welches auf die Haut geklebt wird. Es erfolgt eine gleichmäßige Abgabe des Wirkstoffes in das Blut. Probleme treten häufig mit der vorzeitigen Ablösung des Pflasters auf oder mit allergischen Hautreaktionen. Pearl- Index 0,7-0,9
Kosten: (15 € pro Monat)

Das Kondom ist das zweit beliebteste Verhütungsmittel. Es besteht aus Latex und verhindert, dass beim Geschlechtsverkehr Sperma in die Scheide gelangt. Somit ist das Kondom der einzig sichere Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Pearl-Index 0,6-3,3

Chemische Verhütungsmittel

Sie enthalten chemische Substanzen, die Spermien abtöten. Erhältlich sind sie als Cremes, Gels, Schaum oder Scheidenzäpfchen. Da sie nicht sehr sicher sind, sollten sie nur in Verbindung mit anderen Verhütungsmitteln verwendet werden. Kosten: ( zwischen 7 und 12 €)

Die Spirale (Intrauterinpessar)

Die Spirale wird während der Regelblutung schmerzarm ohne Betäubung in die Gebärmutterhöhle eingelegt. Die am häufigsten angewendete ist die Gestagen-Hormonspirale. Diese ist sicherer als die Plastik- oder Kupferspirale. Pearl-Index der Hormonspirale liegt bei 0,16, also sehr sicher. Pearl- Index der Kupferspirale liegt bei 0,4. Nach 3-5 Jahren sollten die Spiralen gewechselt werden. Die Kupferionen schädigen die Spermien, während die Gestagene der Hormonspirale die Einnistung des befruchteten Eies verhindern.
Kosten: ( ca 400 € mit Einlage)

Femidom

Das Femidom ist das Kondom für die Frau. Es ist etwa 18 cm lang und besteht aus einem dünnen, reißfesten Kunststoff, der am Anfang und am Ende mit 2 Ringen ausgestattet ist. Es fängt den Samen auf und schützt vor Geschlechtskrankheiten. Der Pearl-Index beträgt 5-25.
Kosten ( 4 € pro Stück)

Sterilisation

Bei der Sterilisation werden bei einer ambulanten Operation beide Eileiter durchtrennt, sodass eine Befruchtung dauerhaft nicht mehr möglich ist. Kosten: (ca 700 €)

Pille dannach

Die „Pille danach“ ist eine Notfallverhütung und verhindert durch den hohen Gestagenanteil den Eisprung. Die Pille sollte so schnell wie möglich eingenommen werden, spätestens aber 72h nach dem Geschlechtsverkehr. Die Pille danach verhindert zu 80% eine Schwangerschaft. Kosten ca. 20 €.